Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Cousin Silas & Michael Brückner: Passages And Sphere (Review)

Artist:

Cousin Silas & Michael Brückner

Cousin Silas & Michael Brückner: Passages And Sphere
Album:

Passages And Sphere

Medium: Download/Do-CD
Stil:

Elektronische Musik, Berliner Schule

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 136:58
Erschienen: 02.06.2024
Website: [Link]

Und wieder taucht bei uns der Name MICHAEL BRÜCKNER auf – und wieder steht im Grunde von vornherein fest, in welche Richtung sich die Musik hinter seinem mit viel Aufwand und liebevollem Gestaltungswillen gestaltetes Musikereignis entwickelt: KLAUS SCHULZE und die Berliner Schule. Elektronische Musik der meist finsteren Klangwelten, die sich auch auf dieser Doppel-CD „Passages And Sphere“ nach und nach entfaltet und auf alle Freunde solch elektronischer Musik mitunter hypnotische Wirkung hat. Man driftet in diesem Synthesizer-Universum mehr und mehr ab – und das wird durchaus zu einem Genuss, besonders für diejenigen, die seit dem Tod von KLAUS SCHULZE von diesem nicht genug bekommen können. Denn MICHAEL BRÜCKNER ist wahrhaft ein würdiger Nachfolger dieses Elektronik-Gurus, der sich zwar nicht gerne als 'Kosmischer Pionier' bezeichnen lassen wollte, aber eben doch wie solch einer klingt: Utopische Sphären, die auf akustische Art das 'visualisieren', was wohl ein Kosmonaut auf seiner Reise durchs All empfinden müsste.


Doch diesmal geht MICHAEL BRÜCKNER mit seinen Synthesizern nicht alleine auf die kosmische Reise durch „Passages And Sphere“, sondern nimmt dabei auch seine Gitarre und seinen guten Freund COUSIN SILAS mit, der ebenfalls sein Synthesizer-Arsenal dabei hat und für den das Album abschließenden 20-Minuter „Spheres 2“ sogar seine akustische Gitarre auspackt. Und gerade dieses Durchbrechen der elektronischen Schwebesphären durch akustisches Saitenspiel macht den längsten Titel auf „Passages And Sphere“ zum (relativ betrachtet) spannenden Doppel-Album-Highlight.

Überhaupt werden die schönste Momente immer dann erreicht, wenn auch die Gitarren ins Spiel kommen. Denn in diesen Passagen ist echte Abwechslung angesagt, sodass beispielsweise „Two Trees“ begeistert, da es eben von variablen Gitarren-Sounds geprägt und nicht nur auf dem finsteren Synthie-Schwebeflug ist.


Bisher ist dieses Doppel-Album das erste Gemeinschaftswerk von COUSIN SILAS & MICHAEL BRÜCKNER, die wohl schon seit gut zehn Jahren gemeinsam Musikunternehmungen umsetzten und diese nun endlich auf „Passages And Sphere“ bannen. Hinter COUSIN SILAS verbirgt sich der englische 'Elektroniker' David Hughes, der gerne jede Menge Alben (Es sind schon über 80!) im Ambient-Bereich veröffentlicht, aber immer wieder auch gerne zur Gitarre greift. Auch scheint er ein großer Fan von KING CRIMSON zu sein, da er seinen Künstlernamen aus dem Song „Happy Family“ vom 1970er-Album „Lizard“ entlehnte. Doch das sollte nur am Rande erwähnt sein, denn auf diesem Album steckt nicht ein Crimson-Körnchen. Wenn überhaupt, darf man vielleicht Herrn FRIPP und seine Ambient-Exkurse hinzuziehen, deren bester, „No Pussyfooting“, ein Freundschaftsdienst gemeinsam mit BRIAN ENO war. Also: Wer sich in diesen Soundscape-Passagen und Sphären gut und gerne bewegt, der (Achtung: Wortspiel!) ist ebenfalls bestens in „Passages And Sphere“ aufgehoben!


FAZIT: Oh ja, dieses elektronische Berliner-Schule-Doppelalbum bildet wirklich einen wahrhaften Freundschaftsdienst zwischen zwei Musikern ab, der zu keiner der 137 Musik-Minuten zu einem Bärendienst verkommt, weil sich beispielsweise der eine dem anderen gegenüber in den Vordergrund zu spielen versucht oder wie auch immer mehr auf Dominanz als auf Akzeptanz und Harmonie setzt. COUSIN SILAS & MICHAEL BRÜCKNER vereinen sich als Synthi-Spezialisten und Gitarristen auf „Passages & Spheres“ ähnlich wie die auf dem Cover durch die U-Bahn-Passage schwebenden Kugeln, die eine klare Richtung aufweisen und keinesfalls auf einem Kollisionskurs sind. Hier dürfen alle, denen KLAUS SCHULZE oder FRIPP & ENOs „No Pussyfooting“ (1973) noch immer treue Begleiter durch ihre eigenen Musiklandschaften sind, ohne Zögern zugreifen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 201x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1 (67:35):
  • Silesia – Part 1
  • Passages
  • Inside The Complex
  • Two Trees
  • Silesia – Part 2
  • Discoveries
  • Spheres – Part 1
  • CD 2 (69:23):
  • For Five Friends
  • Keplerian Orbit
  • Return To Silesia – Part 1
  • Return To Silesia – Part 2 & 3
  • Reunion
  • Spheres – Part 2

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!